Die Idee dahinter ist nicht neu. Gerne versammelte man sich, vor hunderten von Jahren gemeinsam um ein Lagerfeuer – die Essensstelle – und tauschte sich aus. Die alten Römer haben es sich dann in ihren offenen Küchen „bequem“ gemacht und bauten Bänke in die Küche. So konnten sie länger verweilen und sich mit dem Essen und Trinken viel Zeit lassen.
Dann verabschiedete sich die offene Küche erstmal für lange Zeit in einen separaten Raum. Die Menschen mochten den Essensgeruch nicht mehr um sich haben und die Unordentlichkeit, die beim Kochen unweigerlich entsteht wollten sie auch aus dem Weg gehen. Lieber präsentierte man sich in einem chicen Esszimmer, oder in einem Ess- Wohnbereich.
Seit dem frühen 20. Jahrhundert fing man wieder an die Küche aus ihrer Verbannung zu holen. Mittlerweile ist sie in ihrer Blütezeit angekommen. Immer mehr Menschen (immerhin ein Drittel in Deutschland) können sich gar nicht mehr vorstellen ohne offene Küche zu wohnen.
Über die Frankfurter Küche zur offenen Küche
Die Menschheit fing an ihre Häuser größer zu bauen. Jeder wollte so viele Räume wie möglich. Der Küche wurde, ähnlich wie eine Arbeitsstätte behandelt. Hier war es laut und stickig also wollte man mit ihr nichts zu tun haben. Die feineren Herrschaften hatten sowieso ihre Mägde und Knechte für die niederen Arbeiten wie das Kochen, somit wurde die Küche gerne in den hintersten Winkel oder auch in den Souterrain verbannt. Selbst als sich die Frauen im 20. Jahrhundert anfingen zu emanzipieren, schafften sie es nicht sich aus der Küche zu befreien. Es war und blieb der „Frauenraum“. Man stellte ihnen tolle technische Geräte zur Verfügung, schöne Hochschränke und eine Speisekammer aber das alles musste in einen geschlossnen Raum mit verschließbarer Tür – wegen Geruchs- und Lärmbelästigung. So entstand um 1920 rum die "Frankfurter Küche" - der Vorreiter der Einbauküchen. Sie wurde damals als Standardküche in Tausende von Sozialwohnungen eingebaut.